B&Besuch : Matthias B. im Gespräch mit Gabriele Gysi
Premiere auf YouTube, Freitag, 10. Februar 2023, 20:00 Uhr : Matthias Burchardt spricht mit der Regisseurin und Schauspielerin Gabriele Gysi über Deutschland, Corona, Krieg und Theater. Gabriele Gysi wagt einen eigenen Blick, traut ihrer persönlichen Erfahrung und regt damit zur Diskussion an. Gerade, weil man nicht allen Einschätzungen unmittelbar beipflichten wird, ist man aufgefordert, sein Denken in den Dienst des Verstehens zu stellen.
Mich hat der Anfang Eures Gesprächs zu Tränen gerührt! Bin selbst “Wessi” und mir dessen bewußt, daß wir noch EINIGES nachzuholen haben im Bezug auf unsere eigene Entwicklung und dem offenherzigen Lernen aus dem, was sich im Osten Deutschlands in den letzten Jahrzehnten vom Bau der Mauer bis zu ihrem Fall wirklich ereignet und in den Köpfen und Herzen getan hat.
Wow, was für ein genussvolles Erlebnis, Euer Gespräch! Vielen Dank an dieser Stelle.
Umso mehr erfreut mich, aktiv durch die abschließende Frage, was denn vergnüglicher sei: denken, um zu verstehen oder denken, um recht zu haben, einbezogen zu werden!
Natürlich hätte ich mich spontan zum Ersteren bekannt, aber das wäre nur die halbe Wahrheit gewesen.
Denken, um zu verstehen würde ich als einen nach innen geführten Prozess erklären, ein Untersuchen und Beschreiben, der den komplexen Vorgang des Denkens, Fühlens und intuitiver Schau erforderlich macht.
Denken, um recht zu haben, bedeutet dann Schlussfolgerungen, Urteile und Bewertungen aus dem zu ziehen, die sich durch den Prozess des Verstehens ergeben und sich als Argumentation (Denken nach außen) zeigen.
Eigentlich macht mir beides Vergnügen und ich sehe da einen einheitlichen Prozess und gar keinen Widerspruch!
Ich nehme jedoch an, Frau Gysi bezog sich mit „Denken, um recht zu haben“ auf Jene, die sich rechthaberisch und plump über Andere oder Sachfragen hinwegsetzen. Doch meine ich, dass bei diesen der Denkprozess noch gar nicht eingesetzt hat.
Nachdem ich sehr schnell verstanden hatte, wäre mir „denken, um recht zu haben“ in einer Diskussion mit Drosten und seinen Impfbrüdern somit ein Hochgenuss!