Grüner wirds nicht !
Die Grünen haben vor die Volljährigkeit auf 80 hochzusetzen, habe ich irgendwo in den Massen Medien gelesen. Da dachte ich mir, passt scho’ wenn die Partei der Infantilen die Volljährigkeit hochsetzt, damit wollen sie wohl für ihre Missetaten nur nach dem Jugendstrafrecht bestraft werden, oder gar als nicht mündig vor dem Gesetz davon kommen. Schon allein ihre seltsame Vorliebe für klimaneutrale Kriege müsste sie in einem rechtsstaatlichen Land eigentlich vor den Richter bringen.
Nach mehrmaligem Faktenchecken wurde mir dann allerdings klar, dass ich da was missverstanden habe. Es geht „nur“ darum, dass 80 Jährige bald ihre Heizungsart frei wählen können, während den Menschen, die jünger und unreifer sind, vom Staat vorgeschrieben wird, welche Heizungsart sie zu benutzen haben. Also nur eine weitere übergriffige Bevormundung des Staates, damit ihre Schafe nicht merken dass das Problem eigentlich im Bundestag sitzt.
Kurze Rede, wenig Sinn, es geht um die Neufassung oder Überarbeitung des Gebäudeenergiegesetzes. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, kurz BMWK, schreibt dazu :
Mit dem Gebäudeenergiegesetz wird die Dekarbonisierung des Wärmebereichs eingeleitet und schrittweise umgesetzt. Ab 2024 muss beim Einbau neuer Heizungen konsequent auf Erneuerbare Energie gesetzt werden. Das heißt konkret, dass ab dem 01.01.2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden muss.
Unter Punkt 7 wird erklärt welche Heizungen die Vorgaben erfüllen :
- Anschluss an ein Wärmenetz (man lese und staune, es geht um Abwärmenutzung, es gibt noch Spuren von Restintelligenz im Ministerium)
- Einbau einer Wärmepumpe (der aktuelle Running-Gag)
- Stromdirektheizung (sowas wie ein grossflächiger Toaster)
- Hybridheizung (Wärmepumpe plus Gas- oder Ölheizung)
- Solarthermie, aber nur wenn der komplette Wärmebedarf damit gedeckt wird
- Wasserstoffheizungen (Wasserstoff als so genanntes grünes Gas)
Der überwiegende Teil dieser Heizungen braucht zum Heizen mehr oder weniger Strom, und der wird in Deutschland größtenteils konstant mit Gas und Kohle erzeugt, und mit wenig Effizienz im Vergleich zur installierten Menge auch noch mit Sonne und Wind. Überspitzt ausgedrückt, wir „verschrotten“ Gasheizungen damit wir genügend Gas haben, um damit den Strom zu erzeugen, den wir für die neuen Heizungen benötigen.
Wir bauen also neue Heizungen, bevorzugterweise Wärmepumpen, mit wohl kaum aus erneuerbaren Energien erzeugtem Stahl oder Aluminium, und bohren tiefe Löcher in die Erde. Oder wir bauen Luftwärmepumpen an, welche dann aber wieder einen höheren Energieverbrauch haben, weil sie auf Grund der sich ändernden Aussentemperaturen mehr nachregeln müssen. Dann bauen wir die neuen Heizungen in die vorhandenen Häuser ein (welche meist keine Niedrigtemperaturheizung haben), was Energie und Geld kostet, um dann Heizungen zu haben, die kaum Energie oder Kosten einsparen; bei Neubauten sieht die Rechnung erwartungsgemäss besser aus. Wenn wir Glück haben, und die Strompreise nicht weiter steigen, Stichwort E-Autos.
Zum von unserer Regierung nicht mehr bestellten günstigen russischem Gas gibt es beim BMWK (= BMW-Konzern ? Public Private Partnership ?) noch eine einleuchtende Erklärung :
Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, die Versuche Russlands, die Gasversorgung als Waffe zu gebrauchen und nicht zuletzt aus der Notwendigkeit, das Klima zu schützen, ergeben sich vielfache Herausforderungen für die deutsche Bundesregierung zur Sicherstellung der Energieversorgung.
Diese bösen Russen sind also wieder einmal die Übeltäter. Sie haben uns günstiges Gas geliefert, mit dessen Verkauf an andere Staaten wir diese ausnehmen konnten. Jetzt nützen es die Russen plötzlich als Waffe gegen uns und wollen uns deshalb trotz des Krieges weiter günstiges Gas liefern, aber da waren wir schneller und haben die Pipelines zerlegen lassen. Jetzt holen wir uns unser russisches Gas geschickterweise über Umwege. Es wird zuerst umweltfreundlich verflüssigt, dann in umweltfreundliche Tanker verladen und umweltfreundlich verschifft, um dann umweltfreundlich wieder entladen und umgewandelt zu werden. Damit haben die Russen bestimmt nicht gerechnet.
Hört sich jetzt schlimm an, aber wir bekommen glücklicherweise einen grossen Teil des Gases ja auch aus den USA, wo es umweltfreundlich im Fracking-Verfahren aus der Erde gedrückt wird, zur Freude der indigenen Bevölkerung in Kanada und Alaska, die die Krankheit Krebs bisher noch nicht kannte.
Aber dies ist ja nur eine grüne Übergangslösung, denn wie uns das BMWK so schön verspricht :
Bereits 2030 sollen mindestens 80 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen.Das heißt: Ihr Anteil an der Stromversorgung soll sich in wenigen Jahren verdoppeln.
Übersetzt aus dem Habeckschen ins Hochdeutsche heisst das : Wir halbieren in den nächsten Jahren den Stromverbrauch durch von Ferne abschaltbare Wärmepumpen und E-Autos, damit die Zahlen stimmen. So geht grüner Umweltschutz, zumindestens in Kinderbüchern.
Was fehlt in dieser Geschichte, richtig, die Energienetze, die den Strom speichern und umverteilen, was besonders wichtig ist bei der ungleichmässig arbeitenden Wind- und Solarenergie. Auch hier ist das BMWK nicht untätig, sondern hat Arbeitsgruppen gegründet :
Vor diesem Hintergrund hat das Bundeswirtschaftsministerium im Februar 2011 die Plattform Energienetze ins Leben gerufen. Hier erarbeitet es gemeinsam mit Netzbetreibern, Bundes- und Länderinstitutionen sowie Verbänden Lösungen zum Netzausbau und zur Modernisierung der Stromnetze. Die Plattform Energienetze arbeitet zurzeit in zwei Arbeitsgruppen: Die „AG Systemsicherheit“ befasst sich mit dem sicheren Netzbetrieb. Die „AG Intelligente Netze und Zähler“ mit intelligenten Stromnetzen und Zählern. Bei Bedarf werden neue Arbeitsgruppen gegründet.
Die Bevormundung der Bürger kommt also zuerst, dann kümmert man sich um die wirklichen Probleme, mit Arbeitsgruppen die Arbeitsgruppen gründen, die dann tatsächlich auch das seit langem bekannte Problem endlich erkennen :
So wird etwa der erneuerbare Strom aus Windenergie vorrangig im Norden und Osten sowie auf See erzeugt, wo der Wind besonders stark weht. Die größten Stromverbraucher – allen voran große Industriebetriebe – befinden sich aber im Süden und Westen Deutschlands. Der im Norden erzeugte „Windstrom“ muss also dorthin transportiert werden. …
Während früher der Strom zumeist in einer Einbahnstraße von zentralen Großkraftwerken über die Übertragungsnetze und die Verteilernetze bis zum Verbraucher floss, müssen die Netze heute Stromtransport mit Gegenverkehr bewältigen: der Strom fließt nicht nur von „oben nach unten“, sondern auch „quer in alle Richtungen“. Um Erzeugung und Verbrauch bedarfs- und verbrauchsorientiert aufeinander abzustimmen, muss das Stromnetz also „intelligenter“ beziehungsweise „smarter“ und „digitaler“ werden.
Warum man nicht erst das Stromnetz intelligenter macht und dann die neuen Verbraucher wie Wärmepumpen einführt, oder warum man nicht die Stromversorgung dezentralisiert und als echtes Netz aufbaut, ohne Stromautobahnen, das sind die Fragen die sich der aufgeweckte Leser stellen sollte.
Oder wie wärs zum Beispiel mal mit einem Blick über die Landesgrenze im Norden nach Dänemark, dem Land das beim Heizen auf Fernwärme setzt ? Einen guten Überblick gibt ein Artikel aus dem Nordschleswiger vom 4.September 2022 : Millionen Menschen in Dänemark heizen mit Fernwärme: Wo das in SH bald möglich ist.
Scotty, erneuerbare Energie, jetzt !
Zitat der Woche
„Komisch, wie plötzlich das Leben schlimmer wird, wenn man denkt.“
Douglas Adams
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