Moin,
… hab’ ich eigentlich schon angemerkt, dass es Herbst ist? Wie, schon mehrfach? Nun ja, dann wisst ihr das ja jetzt auch alle.
Herbst lässt sein güldenes Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Viren träumen schon,
Wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Weihnachtsmann, ja du bist’s!
Dich hab‘ ich vernommen!
Irgendwie habe ich den Blues, den Herbst-Blues, that is. Wenn man so bei Tag durch die Gegend streift und die sterbenden Blätter sieht, wie sie noch einmal alles geben, um sich mit einem grandiosen Farbenspektakel von uns zu verabschieden, dann ist einem schon melancholisch zu Mute. Den Sommer über haben sie uns mit ihrer grünen Pracht erfreut und uns Schatten gespendet und jetzt gibt‘s zum Abschied noch ein Feuerwerk. Und was tun wir Menschen, wenn wir sterben? Leuchten wir auch in allen Farben und erfreuen die Menschheit noch ein letztes Mal?
Der Herbst ist auch eine gute Zeit, um des Menschen Verhältnis zur Natur zu beobachten oder besser; zu hören. Wir pusten schon seit Wochen jedes herabgefallene Blatt mit Geräten weg, die scheinbar aus altem Kriegsgerät recycelt wurden, so laut sind sie. Wir pusten den Insekten und Kleintieren ihre Überwinterungsquartiere weg und wundern uns dann, dass so viele Insekten aussterben. Als Krönung des Ganzen, packen wir das so gesammelte Laub in PLASTIKsäcke, um diese dann von der Stadtverwaltung abholen zu lassen, so zumindest läuft das hier in Hamburg, der weltoffenen Stadt mit dem Nazi-Autokennzeichen. Kein Wunder, dass die Affen dafür plädieren, dass die Evolution neu geschrieben werden muss, weil sie sich einfach nicht vorstellen können, dass der Mensch von ihnen abstammen soll. Wenn man so die Mächtigen und Reichen wie grenzdebile Teletubbies herumlaufen sieht, möchte man ihnen Recht geben.
Aber nun zu etwas Ernstem, dem Spaß! Da uns hier beim B&B-Talk die Desinformation am Herzen liegt, haben wir eine von der Regierung unterstützte NGO gegründet, sie hört auf den schönen Namen: Zentrum für Desinformations-Förderung, unser catchy Slogan lautet:
Vor dem Zweiten flieht man besser!
Warum nun braucht uns die Welt so dringend? Ein schönes Beispiel dafür ist der Rohrkrepierer der Affen-Pocken Pandemie, jetzt deutet sich mit der Doppelmummps-Pandemie der nächste an, aber da greifen wir mit reichlich Desinformation ein. Unsere unausgebildeten Spezialisten, weitestgehend alle Anhänger der Grünen, werden dafür sorgen, dass die Menschen zur Pandemie mit Flachwissen überschwemmt werden. Wenn bisher die Doppelmummps-Pandemie durch wahrheitsgemäße Äußerungen weitestgehend unter dem Radar blieb, erzeugt unsere Desinformation ab sofort eine hohe Aufmerksamkeit und zwar dadurch, dass sie den Menschen eine zweite Sicht der Dinge bietet und damit den Diskurs fördert. Die Digitalisierung der öffentlichen Meinung, das Schwarz-Weiß-Denken, unterstützen die von unseren Politikern so sehnlichst herbeigewünschte Demokratie. Eine Win-Win Situation!
Und dann gibt es da noch die Nicht-Information oder das Weglassen von wichtigen Dingen, um von Fehlern abzulenken. Ein Beispiel dafür ist die Diskussion über das neue Triage-Gesetz im Gesundheitswesen. In der Jungen Welt gibt es hier einen Meinungsbeitrag dazu von Sören Pellmann, er ist Sprecher für Inklusion und Teilhabe der Linke-Fraktion im Bundestag. Was wird hier weggelassen? Ganz einfach, dass es eigentlich Lösungswege im Gesundheitswesen geben müsste, damit eine Triage im Krankenhaus gar nicht erst notwendig wäre, stattdessen geben sich unsere Politiker und das Verfassungsgericht als moralische und ethisch-edel denkende Menschen aus, weil sie eine solch angeblich wichtige Diskussion um die Menschenwürde anregen. Da müssen wir schon tief in unsere Desinformationstrickkiste greifen, um den normalen Bürger, den Souverän, dazu zu bewegen, über das Thema mal nachzudenken, um etwaige Widersprüche selbst zu entdecken. Im Moment sieht es leider so aus, als ob in der Regierung auch eine Triage stattfindet. Die Personen, die noch eine gewisse Restintelligenz haben, werden anscheinend sorgsam aussortiert.
Nicht vergessen, am Sonntag beginnt in Katarrh die Fußball-WM, also noch schnell Grippemittel kaufen. Das Eckige muss ins Runde, vor der Pandemie ist nach der Pandemie, zum Aufwärmen und Mitreden schon mal ein paar philosophische Sprüche:
„Ja gut, man sieht, dass was kommt, und dann kommt auch was.“ … wird dem Geburtshelfer Mario Basler zugeschrieben.
„Je länger das Spiel dauert, desto weniger Zeit bleibt.” … hier sprach Marcel Reif ganz im Stile Albert Einsteins.
„Beschleunigung erreichst du auf dem Platz nur durch Bewegung.” … von Christian Daum, einem der letzten großen Fußball-Philosophen, der uns auch gezeigt hat, dass weißes Pulver nicht nur zum Ziehen der Linien auf dem Fußballplatz benutzt wird.
„Im Fußballspiel steckt auch Zärtlichkeit. Man muss den Ball so mit den Füßen streicheln, dass er im Netz des Gegners landet.” … ach ja, der gute alte Pelé.
„Man kann jedes Spiel gewinnen, man kann auch jedes Spiel verlieren.” … sagte unser entthronter Kaiser Franz Beckenbauer, da möchte man mit einer alten Weisheit von Uli Hoeness kontern, der sich damit ins Abseits stellte: „Man kann seine Steuern zahlen, man kann auch seine Steuern nicht zahlen.“ Und Karl-Heinz Rummenigge fragen wir lieber nicht nach einem Kommentar, der ist zu sehr mit seiner Luxus-Uhren Sammlung beschäftigt.
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Das WARUM der Woche
„Warum leben wir in solcher Eile, solcher Lebensverschwendung? Wir sind entschlossen zu verhungern, ehe wir hungrig sind.“
Henry David Thoreau, Walden
danke, Ingo! wie immer, wieder genial! … in der Hoffnung, dass Eure geistreichen Beiträge die Menschen dazu animieren, mal wieder ihr Gehirn einzuschalten! Wir können doch in einer digitalen Welt der Nullen und Einsen nicht wirklich alles den Nullen überlassen!