Moin,
es ist Herbst, schon wieder. Für die Flat Earther werden die Tage immer kürzer, mittlerweile sind sie nur noch 23,2 Stunden lang, und die Sonne geht immer früher unter und später wieder auf; für die Querdenker indes ist die Sonne immer vorhanden, nur die Erde dreht sich, jedem seine Verschwörungstheorie. Aber es wird ein ruhiger Herbst werden, unsere Regierung hat eine Ergänzung des §130 StGb beschlossen. Im neuen Absatz 5 heisst es:
„Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine Handlung der in den §§ 6 bis 12 des Völkerstrafgesetzbuches bezeichneten Art gegen eine der in Absatz 1 Nummer 1 bezeichneten Personenmehrheiten oder gegen einen Einzelnen wegen dessen Zugehörigkeit zu einer dieser Personenmehrheiten öffentlich oder in einer Versammlung in einer Weise billigt, leugnet oder gröblich verharmlost, die geeignet ist, zu Hass oder Gewalt gegen eine solche Person oder Personenmehrheit aufzustacheln und den öffentlichen Frieden zu stören.“
Das bedeutet, dass sich unsere Regierung quasi selbst einsperrt und die folgsame gleichgeschaltete freie Mainstream-Presse mit dazu. Dann können sie in ihren Zellen in Ruhe überlegen, warum die Billigung des Ukrainekrieges keine so gute Idee ist und das man vielleicht doch auf die Einhaltung des Minsk 2 Abkommens hätte pochen sollen, als eine der beiden Garantiemächte. Ach, was werden wir die Ruhe genießen … aber halt, Deutschland ist ja leider kein so ganz richtiger Rechtsstaat, wie die EU beanstandet hat. Der Justizminister hält dann wohl seinen Regierungsfreunden den Rücken frei, es sei denn es lassen sich einige unbeugsame Gallier, err, Staatsanwälte finden. Dann müssen wir wohl oder übel die Kommentarspalten der Mainstreampresse mit gröblich verharmlosenden Hinweisen auf den neuen Absatz 5 füllen, das wird ein Spaß.
Und, pünktlich wie immer zum Herbst, die inszenierte Inzidenz der Corona Scheinpandemie steigt exponentiell:
Aber es kommt noch schlimmer, unsere sich selbst delegitimierende Regierung hat es schon angekündigt, es droht die nächste gefährliche Pandemie, der Doppel-Mumps. Die Gesundheitsexperten des B&B Talk Podcasts, Nachfolger des legendär schwurbeligen Drosten Podcasts, sind gerade dabei, entsprechende Modelle zur genauen Vorhersage zu fabrizieren. Aber damit es nicht so schlimm kommt, sollten wir vorsorglich einige Maßnahmen erwägen, zum Beispiel muss es unbedingt einen sofortigen Knockdown geben, um Schlimmeres zu verhindern, einen Knockdown von Karl Lauterbach (wegen wiederholter unerlaubter Werbung für Medikamente), ach, am Besten gleich von unserer ganzen Regierung, Sicherheit geht vor Freiheit, was kümmert uns das Grundgesetz, wenn es um unser Leben geht. Die zweite Maßnahme sollte ein Flatten The Korruption sein, um den weiteren Zusammenbruch unseres kranken Gesundheitssystems zu verhindern. Als dritte Maßnahme hilft das komplette Ignorieren der plappernden Mainstream Presse, das senkt den Blutdruck und hilft gegen zunehmende Angst und Verdummung. Da Corona wieder in aller Munde ist, sollte man natürlich auch jederzeit Masken tragen. Aber Achtung, Augen auf beim Maskenkauf! Nicht alle Masken sind gleich gut. Glücklicherweise hat die Stiftung Warentest gerade Gesundheitsmasken getestet, als Testsieger wurde eine Maske von Melitta gekürt, speziell wegen ihrer Aromaporen.
Gleichzeitig aber wächst die gesellschaftliche Skepsis gegenüber Quick-Fixes, die Menschen sind ja nicht blöd: Man erlebt ein erschöpfend langsames Impfgeschehen, während das Virus zunehmend mutiert, das Raunen über eine dritte Welle setzt ein. Und ganz zart lugt dahinter die Frage auf, was genau uns davon abhalten sollte, in absehbarer Zeit wieder in eine Pandemie hineinzurasseln.
So schrieb es die selbstkritische Umweltpassivistin Luisa Neubauer vor einem Jahr in der taz (https://taz.de/Vom-Umgang-mit-globalen-Krisen/!5743893/). Jaja, da reiben sich die Rehlein verdutzt ihre kleinen braunen Knopfäuglein, ob eines solch poetischen Textes von geistiger Untiefe. Apropos Luisa, die Umweltpassivistin Luisa Neubauer (26) hat mit ihrer Oma Dagmar Reemtsma (89) ein Buch (0) geschrieben mit dem Titel „Gegen die Ohnmacht. Meine Großmutter, die Politik und ich“ – wir sind noch am Auslosen, wer vom B&B Talk Team das Buch lesen und eine Rezension schreiben muss. Deswegen können wir auch noch nichts über den brisanten Inhalt sagen, wir vermuten aber, dass die Oma immer in Ohnmacht fällt, wenn ihre Enkelin etwas über Politik erzählt.
„Unsere“ Luisa behauptet nun, dass sie und ihre Oma angeblich aus verschiedenen Generationen seien, das glauben wir ihr jetzt einfach mal so, unhinterfragt, wir wollen ihr ja nichts unterstellen. Bei einer Lesung erklärte sie, dass es keinen Sinn mache
… darauf rumzureiten, wer jetzt was genau was nicht gemacht hat. Viel eher geht’s mir darum zu sagen: In keiner Lebensphase ist es zu spät für irgendwen, irgendwas zu tun. Für alle Generationen gelte gleichermaßen: Hoffnung ist harte Arbeit.
Soviel geballte Lebensweisheit hätten wir jetzt von einer 26-jährigen Dauerstudentin nicht erwartet, chapeau! Da bekommt man Lust auf Meer. Auch Andere sind von Luisa begeistert:
Sie ist nicht nur das deutsche Gesicht der Klimabewegung „Fridays for Future“, sondern macht derzeit ihren Master in Geografie, hat ihren eigenen Podcast und hat jetzt auch noch ein Buch mit dem Titel „Gegen die Ohnmacht“ geschrieben. Auf der Premiere in Berlin hat sie jetzt daraus vorgelesen. …
Auch Aktivistin Louisa Dellert war dabei und fand den Auftritt von Kollegin Luisa Neubauer ganz toll. Im Anschluss daran warb sie sogar für das Buch und entschied sich dafür, drei „Gegen die Ohnmacht“-Bücher in ihrer Instagram-Story zu verlosen, die sie selbst auf der Premiere gekauft hat. Women support women, so wird das gemacht!
… so ist es im uber-intellektuellen Magazin https://www.selfies.com zu lesen. Für die Älteren unter unseren Lesern, Instagram ist sowas wie eine Do-It-Yourself Version von Gala oder Die Bunte, gibts nur in diesem Internet Dingsbums, und nicht auf Papier. Ist ja auch klimaschonender als Bäume zu fällen für Papier, man braucht nur ein bisschen Strom, um die „Texte“ zu schreiben und die Bilder zu posten, ebenso braucht es etwas Strom für das Internet Dingsbums zum Vorhalten der „Artikel“ und man benötigt ein klein bisschen Strom zum Lesen, sonst nichts. Eine perfekte CO2 Bilanz, deshalb verstehen wir auch nicht, wie eine Umweltpassivistin ein gedrucktes Buch herausgeben kann, vielleicht sollte sie darüber nochmal nachdenken, zusammen mit ihrer Großmutter.
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Das WARUM der Woche
Warum haben nur so viele Menschen einen so abgrundtiefen Hass auf arme kleine CO2 Moleküle?